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RÜCKBLICK

“Auf stolze 150 Jahre kann die Duisburger GEBAG in diesem Jahr zurückblicken, damit ist die GEBAG eine der ältesten Wohnungsbaugesellschaften in Deutschland. Seit 2014 begleite ich sie als Alleingeschäftsführer auf einem Teil dieses Weges.

Gegründet im Dezember 1872 hat die GEBAG bis heute insgesamt etwa 14.400 Wohnungen in Duisburg gebaut. Bis auf rund 100 Eigentumswohnungen zum "Normalpreis" wurde von Beginn an kostengünstig und sozial gebaut. Arbeiterhäuser, Geschosswohnungsbau, Altenwohnungen, Behelfswohnungen und Schlichtwohnungen während und nach dem 2. Weltkrieg, Großsiedlungen und (Miet-)Eigenheime für Großfamilien. Heute haben wir einen Wohnungsbestand von etwa 12.400 Einheiten – darunter auch viele öffentlich geförderte Wohnungen. Gern blicken wir auf 150 Jahre zurück, aber genauso gern blicken wir auch nach vorn. Ob es weitere 150 Jahre werden, das kann ich sicher heute noch nicht sagen, aber auch in den nächsten Jahren wird die GEBAG sich immer für die Stadt Duisburg einsetzen. Und wir bedanken uns bei der Stadt Duisburg und ihren Bürgerinnen und Bürgern, denn ohne sie gäbe es keine GEBAG. Getreu unserem Jubiläumsmotto: Danke DU!”

Gegründet im Dezember 1872 hat die GEBAG bis heute insgesamt etwa 14.400 Wohnungen in Duisburg gebaut. Bis auf rund 100 Eigentumswohnungen zum "Normalpreis" wurde von Beginn an kostengünstig und sozial gebaut. Arbeiterhäuser, Geschosswohnungsbau, Altenwohnungen, Behelfswohnungen und Schlichtwohnungen während und nach dem 2. Weltkrieg, Großsiedlungen und (Miet-)Eigenheime für Großfamilien.

Heute haben wir einen Wohnungsbestand von etwa 12.400 Einheiten – darunter auch viele öffentlich geförderte Wohnungen. Gern blicken wir auf 150 Jahre zurück, aber genauso gern blicken wir auch nach vorn. Ob es weitere 150 Jahre werden, das kann ich sicher heute noch nicht sagen, aber auch in den nächsten Jahren wird die GEBAG sich immer für die Stadt Duisburg einsetzen.

Und wir bedanken uns bei der Stadt Duisburg und ihren Bürgerinnen und Bürgern, denn ohne sie gäbe es keine GEBAG. Getreu unserem Jubiläumsmotto: Danke DU!”

IHR Bernd Wortmeyer
Geschäftsführer der GEBAG

RÜCKBLICK

1872 

-

Die frühe industrielle
Entwicklung in Duisburg

 1918

Die frühe industrielle
Entwicklung in Duisburg

Bereits um 1900 fuhr auf der Königstraße eine Straßenbahn.

In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ist Duisburg ein beschaulicher Ort. Wenig deutet darauf hin, dass es hundert Jahre später zu einer von Hochöfen, Fabrikschloten und Fördertürmen geprägten Industriestadt mit dem weltweit größten Binnenhafen anwachsen wird. Ein Standortvorteil für Duisburgs industriellen Werdegang liegt in seiner Nähe zum Ruhrkohlebecken, das zu den größten Kohlelagerstätten der Erde gehört.

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BILD OBEN
Bereits um 1900 fuhr auf der
Königstraße eine Straßenbahn.

In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ist Duisburg ein beschaulicher Ort. Wenig deutet darauf hin, dass es hundert Jahre später zu einer von Hochöfen, Fabrikschloten und Fördertürmen geprägten Industriestadt mit dem weltweit größten Binnenhafen anwachsen wird. Ein Standortvorteil für Duisburgs industriellen Werdegang liegt in seiner Nähe zum Ruhrkohlebecken, das zu den größten Kohlelagerstätten der Erde gehört.

Seit etwa 1800 ermöglicht der Einsatz von Dampfmaschinen die Abteufe immer tieferer Schächte, um die steigende Nachfrage der Industriebetriebe in der Region zu befriedigen.

Parallel zur wachsenden Anzahl der Zechen im Duisburger Raum entwickelt sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Eisen- und Stahlindustrie.

Zudem siedeln sich Kupfer- und Zinkhütten in Duisburg an und auch die Tabak- und die Textilindustrie blüht weiter auf. Sie bestimmt den Verlauf der Industrialisierung und begründet den Aufstieg Duisburgs zur „Stadt Montan“.

Die Entwicklung Duisburgs zum Industriestandort bewirkt einen kontinuierlichen Zustrom auswärtiger Arbeitskräfte: Zwischen 1840 und 1871 verdreifacht sich die Einwohnerzahl. Der Wohnungsbau hält mit dem rasanten Bevölkerungswachstum nicht Schritt. Kommunalen Wohnungsbau gibt es nicht; in privat finanzierten Mietshäusern leben vielköpfige Familien meist auf engstem Raum.

Nachdem der Verwaltungsjurist Otto Keller 1863 das Amt des Duisburger Bürgermeisters übernommen hat, sinnt er entschlossen auf eine Verbesserung der Wohnungsverhältnisse in den Arbeiterquartieren.

Er sieht hier „ein lohnendes Feld für eine gemeinnützige Baugesellschaft.“ Erste Gründungsversuche Mitte der 1860er Jahre scheitern jedoch an zunächst zu geringem Interesse. Doch Otto Keller gibt nicht auf…

Die verkehrsgünstige Lage Duisburgs brachte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirtschaftliche Vorteile (hier Ansicht von 1915).

BILD OBEN
Die verkehrsgünstige Lage Duisburgs brachte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wirtschaftliche Vorteile (hier Ansicht von 1915).

BILD RECHTS
Ansicht des Hauptbahnhofs um 1910

Ansicht des Hauptbahnhofs um 1910
1872

An Heiligabend im Jahr 1872 ist es so weit: Die GEBAG erblickt das Licht der Welt! Gegründet wird sie als „Duisburger gemeinnützige Actien-Bau-Gesellschaft“. Ihre Aufgabe ist es, „den weniger bemittelten Einwohnern Duisburgs billige, gesunde, gut eingerichtete, das Familienleben fördernde Wohnungen und Gelegenheit zum eigentümlichen Erwerb derselben zu verschaffen.“

1873

Die GEBAG kauft ihre ersten Baugrundstücke, insgesamt 57 Morgen (= 142.500 qm / knapp 20 Fußballfelder). Mehr als Zweidrittel davon entfallen auf die zukünftige Kolonie „Zum Lith“, zu der auch die Tannen- und die Ahornstraße gehören. Die GEBAG errichtet dort sogenannte „Quartalshäuser“, die je über vier Zimmer, eine Küche, Keller und eine Toilette verfügen. Dieser Häusertypus vereint vier Häuser unter einem Dach, die kreuzförmig angeordnet werden.

BILD OBEN
Die Gebäude in der Aktienstraße in Neudorf gehörten zu den ersten Bestandsobjekten der GEBAG.

1900

Die GEBAG wird bei der Weltausstellung in Paris, zu der fast 50 Millionen Besucher kommen, für ihre „bildlichen Darstellungen von Arbeiterhäusern“ ausgezeichnet. Die GEBAG baut kleine Eigentumshäuser für die Arbeiterklasse aus Mietkauf-Basis und verzichtet dabei auf Unternehmensgewinn – damit mausert sich die damals noch junge Wohnungsbaugesellschaft schnell zum sozialpolitischen Paradebeispiel.

BILD OBEN
Historische Ansicht der Pariser Weltausstellung von 1900

1918 

-

 1933

DIE GEBAG
IN DER WEIMARER REPUBLIK

1918 

-

1933

Das Tempo des Duisburger Wirtschaftswachstums hat sich in den letzten Jahren vor dem Krieg zur großen Zufriedenheit der Stadtväter entwickelt. Aus der stabilen Hochkonjunktur resultiert nahezu Vollbeschäftigung. 1912 zählt das Duisburger Stadtgebiet bereits eine Viertelmillion Einwohner. Diese Entwicklung hat auch Schattenseiten, denn der Wohnungsbau bleibt weiterhin hinter dem Bedarf zurück.

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Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 28. Juli 1914 führt zu einer totalen Umstellung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf militärische Erfordernisse. Der Krieg greift auf vielfältige Weise in das Alltagsleben der Duisburger Bevölkerung ein: Insgesamt 42.000 Männer werden im Kriegsverlauf eingezogen, tausende Kriegsfreiwillige der ersten Kriegswochen nicht mitgezählt. Lebensmittel und alle Güter des täglichen Bedarfs werden rationiert.

Dem neuen Oberbürgermeister Karl Jarres gelingt es, die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln halbwegs sicherzustellen und zugleich mit geschickten Verhandlungen die drohenden Arbeitsniederlegungen hungriger Industriearbeiter zu verhindern.

Streiks, Demonstrationen, Unruhen und der Belagerungs- beziehungsweise über Duisburg verhängte Ausnahmezustand bestimmen jedoch noch bis in die 1920er Jahre die politische Umgestaltung der Stadt auf demokratische Verfahrensweisen.

1922

Die GEBAG wird eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft: Die Stadtverordneten beschließen, das Aktienkapital mit städtischen Mitteln um 4,77 Millionen Mark auf 5 Millionen Mark zu erhöhen. Mit 97 Prozent wird die Stadt somit nahezu Alleinaktionärin. Die GEBAG wird dem Wohnungsbauamt angegliedert und damit zum Instrument städtischer Wohnungspolitik.

Mit dem Beginn der neuen Ära als stadteigene Baugesellschaft entfernt sich die GEBAG von ihrem Gründungsgedanken, Eigenheime für den kleinen Geldbeutel zu schaffen. Ihre Aufgabe soll nunmehr in erster Linie darin bestehen, „für das Wohnungsbedürfnis der Allgemeinheit Neubauten herzustellen“.

1925

Die GEBAG beginnt mit dem Bau der Straußsiedlung in Neudorf zur Linderung der Wohnungsnot in der Stadt. Es soll eine qualitätvolle und bezahlbare Architektur für Duisburger mit niedrigen Einkommen geschaffen werden. Die Siedlung ist im Wesentlichen durch zweigeschossige Mehrfamilienhäuser geprägt und weist abwechslungsreiche Straßenräume, Platzanlagen, Innenhöfe und Gartenflächen auf.

Die ungefähr 80 Wohnungen umfassende Siedlung wird 2001 wegen der hohen „architektonischen Qualität der Gebäude und dem außergewöhnlich gut gelungenen städtebaulichen Zusammenhang“ unter Denkmalschutz gestellt.

BILD LINKS UND OBEN
Historische Ansicht der Straußsiedlung

Historische Ansicht der Straußsiedlung (Bilder oben)

BILD oben und RECHTS
Die Straußsiedlung im Wandel der Zeit -
vor und nach der Renovierung.

Die Straußsiedlung im Wandel der Zeit - vor und nach der Renovierung. (Bilder oben)

1926

Aus Mitteln der Hauszinssteuer-Hypotheken wird am Dickelsbach in Wanheimerort mit dem Bau der ersten von drei Typenhaussiedlungen begonnen. 1927 folgen die Diergardtsiedlung in Neuenkamp und die Ratingsee-Siedlung in Meiderich. Für die Architekten des Neuen Bauens bieten die Typenhaussiedlungen als moderne städtebauliche und zugleich rationelle Lösung zur Behebung der eklatanten städtischen Wohnungsnot eine künstlerisch lohnende Herausforderung.

BILD RECHTS
Siedlung am Dickelsbach

Siedlung am Dickelsbach

BILD OBEN LINKS
Ratingsee-Siedlung

BILD OBEN RECHTS
Diergardt-Siedlung

Ratingsee-Siedlung

Diergardt-Siedlung

1927

Der gesamte bebaute Grundbesitz der GEBAG wird auf die Stadt übertragen. Das Wohnungsbauamt übernimmt die Verwaltung der 872 Wohnungen in 166 Gebäuden.

Die Stadt übernimmt zudem die letzten drei Prozent von Aktien, die noch im Privat- und Industriebesitz sind.

1928

Die GEBAG kehrt erstmals seit 1914 zu ihrem einstigen Gründungszweck, dem Bau von Eigenheimen „für Minderbemittelte“, zurück. 1928 beginnen die Vorbereitungen für 23 Einfamilienhäuser auf dem Siedlungsgelände der GEBAG „Im Vogelsang“.

BILD RECHTS
Siedlung „Im Vogelsang”

Siedlung „Im Vogelsang”

1932

Die GEBAG gilt per Satzungsänderung seit dem 1. August als gemeinnütziges Wohnungsunternehmen im Sinne der Gemeinnützigkeitsverordnung des Deutschen Reichs.

1933 

-

1945

Bauen für die „Volksgemeinschaft“ –
die GEBAG in der NS-Diktatur

Je dramatischer sich die Weltwirtschaftskrise seit 1929 auf die deutsche Bevölkerung auswirkt, desto mehr Zulauf erhält die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP). Am 24. Juli 1932 spricht Adolf Hitler im Wedau-Stadion bereits zu über 50.000 Menschen.

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Neben der Festigung der Diktatur durch Terror bilden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen die zweite Säule des Regimes: Die neuen Machthaber inszenieren sich mit personalintensiven Großbauprojekten wie der neuen Straßenbrücke von Hochfeld nach Rheinhausen, dem Reichsautobahnbau und dem Ausbau des Neuenkamper Flughafens als erfolgreiche Retter in der Not.

Im Sommer 1932 spricht Adolf Hitler im Stadion vor über 50.000 Menschen.

Neben der Festigung der Diktatur durch Terror bilden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen die zweite Säule des Regimes: Die neuen Machthaber inszenieren sich mit personalintensiven Großbauprojekten wie der neuen Straßenbrücke von Hochfeld nach Rheinhausen, dem Reichsautobahnbau und dem Ausbau des Neuenkamper Flughafens als erfolgreiche Retter in der Not.

Tatsächlich beginnt sich die Wirtschaft zu erholen. Besonders Duisburgs Stahlindustrie profitiert von Hitlers kriegerischen Plänen zur Eroberung neuen „Lebensraums“ im Osten: 1936 herrscht Vollbeschäftigung.

Mit Kriegsbeginn ist strengste Verdunkelung geboten, denn Duisburg liegt als Verkehrsknotenpunkt, als großer Eisen- und Stahlproduzent und als bedeutender Binnenhafen an exponierter Stelle im Westen des Ruhrgebietes. Und so hat der Krieg verheerende Auswirkungen: Lebten 1939 noch 436.000 Menschen in Duisburg, so hat sich dieseZahl 1945 auf weniger als 169.000 reduziert.

Im Sommer 1932 spricht Adolf Hitler
im Stadion vor über 50.000 Menschen.

1933

Zur Durchsetzung ihres Führungsanspruches bestimmen die neuen Machthaber am 16. Juni 1933 die „Gleichschaltung“ der GEBAG.

1934

Die Nationalsozialisten setzen bei kontinuierlich sinkenden Steuereinnahmen und steigenden Wohlfahrtsausgaben beim kommunalen Verwaltungsapparat den Sparhebel an – mit weitreichenden Konsequenzen für die GEBAG: Die städtische Baugesellschaft soll zum 1. April 1934 bis auf wenige Ausnahmen den gesamten städtischen Wohnhausbesitz und dazu die gesamte Wohnungsverwaltung übernehmen.

Durch diese Übertragung verwaltet die GEBAG neben der Rheinischen Werkswohnungs-AG nun also den größten Hausbesitz des Stadtgebietes nach „rein kaufmännisch-wirtschaftlichen Gesichtspunkten“. Es handelt sich um 1.264 Häuser mit 3.023 Kleinstwohnungen.

1940

Als im Mai 1940 die ersten Bomben auf Duisburg fallen, ahnt niemand, dass vier Jahre später kaum ein Stein auf dem anderen stehen wird – an Wohnungsbau ist aber schon jetzt nicht mehr zu denken. Gleichwohl verbreitet die GEBAG trügerischen Optimismus, als sie in ihrem Geschäftsbericht 1941 auf den Führererlass vom 5. November 1940 „zur Vorbereitung des deutschen Wohnungsbaues nach dem Kriege“ verweist.

1944

Am 14. und 15. Oktober trifft die Stadt der schwerste Luftangriff des Zweiten Weltkrieges: In weniger als 20 Stunden fliegen über 2.000 britische Bomber über Duisburg hinweg und zerstören mit 9.000 Spreng- und Brandbomben Tausende Wohnungen, Industrieanlagen und beinahe die gesamte Infrastruktur. 100.000 Menschen verlieren ihr Obdach, knapp 3.000 Menschen sterben. Auch das Geschäftsgebäude der GEBAG in der Tonhallenstraße liegt nach den Angriffen in Trümmern. Dabei fällt auch das gesamte Aktenarchiv der GEBAG den Flammen zum Opfer. Mehr als ein Drittel des Bestands, den die GEBAG verwaltet, wird im Krieg zerstört oder schwer beschädigt.

BILD OBEN UND RECHTS
Im Oktober 1944 erschüttern Duisburg schwere Luftangriffe, bei dem mehr als ein Drittel des GEBAG-Bestands schwer beschädigt oder vollständig zerstört werden.

Im Oktober 1944 erschüttern Duisburg schwere Luftangriffe, bei dem mehr als ein Drittel des GEBAG-Bestands schwer beschädigt oder vollständig zerstört werden.

1945

-

1960

Zwischen Wiederaufbau
und Wirtschaftswunder

Von den 1939 in Duisburg gezählten 131.000 Wohnungen existiert bei Kriegsende ein knappes Drittel nicht mehr, 86.000 Wohnungen sind schwer oder mittelschwer beschädigt. Dagegen stehen 3.000 völlig intakte Wohnungen – etwas mehr als zwei Prozent des Gesamtbestandes. Die am massivsten bombardierten Viertel Untermeiderich, Beeck und Altstadt haben jeweils mehr als die Hälfte ihres Wohnraums verloren.

1945 

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1960

Zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder

Von den 1939 in Duisburg gezählten 131.000 Wohnungen existiert bei Kriegsende ein knappes Drittel nicht mehr, 86.000 Wohnungen sind schwer oder mittelschwer beschädigt. Dagegen stehen 3.000 völlig intakte Wohnungen – etwas mehr als zwei Prozent des Gesamtbestandes. Die am massivsten bombardierten Viertel Untermeiderich, Beeck und Altstadt haben jeweils mehr als die Hälfte ihres Wohnraums verloren.

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Luftaufnahme der Duisburger Innenstadt von 1944

Das nordrhein-westfälische Wiederaufbauministerium erarbeitet ab 1946 erste Förderprogramme für den Wohnungsbau, doch gleichzeitig mangelt es an Baustoffen. Erst mit der Währungsreform 1948 beginnt eine Phase regen Wohnungsbaus, besonders der geförderte soziale Wohnungsbau boomt. Doch trotz wachsender Realeinkommen und zunehmenden Wohlstands im beginnenden Wirtschaftswunder bleibt der Mangel an günstigem Wohnraum noch bis in die 1960er Jahre hinein ein Problem.

Bereits kurz nach Kriegsende liegt der Duisburger Stadtverwaltung der Entwurf eines Aufbauplanes vor, der zu einer völligen Neugestaltung der Innenstadt führen soll: Der Plan räumt der reibungslosen Verkehrsabwicklung Priorität ein, da sie als wichtige Voraussetzung für den Wirtschaftsaufbau gilt. Im Mittelpunkt steht zunächst die Schaffung einer großen Ost-West-Achse durch die Altstadt.

Damit verlagert sich der innerstädtische Mittelpunkt von Burgplatz und Altstadt auf das urbane Zentrum an der Königstraße.

BILD RECHTS
Luftaufnahme der Duisburger Innenstadt von 1944

1945

In der Zeit unmittelbar nach dem Krieg gilt für die GEBAG das Motto „Wiederaufbau und zweckfreier Wohnungsbau“ – und das alles unter erschwerten Bedingungen: Nicht nur der Verlust des Schriftgutes erschwerte den Neubeginn. Am Ende des Geschäftsjahres 1945 besteht das für die GEBAG zuständige Personal lediglich aus 21 Beamten, Angestellten und Lohnempfängern.

Am Ende des Geschäftsjahres 1945 präsentiert die GEBAG eine endgültige Schadensbilanz: 34 Prozent des Bestandes der GEBAG sind durch den Krieg vollständig zerstört oder stark beschädigt.

1948

Ein Wiederaufbauprogramm liegt bereits in der Schublade, doch erst nach der Währungsreform im Juni 1948 versetzen erste Darlehen die Mitarbeiter der eigens eingerichteten Wiederaufbauabteilung bei der GEBAG in die Lage, die Substanzerhaltung und Instandsetzung beschädigter Häuser und Wohnungen energischer anzugehen. Für solche Arbeiten gibt die GEBAG bis Ende März 1949 1,25 Millionen DM aus.

1949
Wohnheim für alleinstehende berufstätige Frauen

Wohnheim für alleinstehende berufstätige Frauen

In der Düsseldorfer Straße realisiert die GEBAG ein sowohl architektonisch als auch gesellschaftspolitisch zukunftsweisendes Projekt: Während des Krieges haben Frauen ungeheure Anstrengungen vollbracht, in der Nachkriegszeit bleiben Millionen von ihnen auf sich allein gestellt und sind auf Erwerbsarbeit angewiesen. Das „Haus am Park“, ein Wohnheim für alleinstehende, berufstätige Frauen, soll seinen Mieterinnen selbstbestimmtes und individuelles Wohnen ermöglichen, die Grundsteinlegung erfolgt im Juli 1949. Der dreigeschossige lichtdurchflutete Wohnkomplex galt als „beispielgebendes Novum“ für die Nachkriegsarchitektur.

BILDER OBEN
„Haus am Park”, Düsseldorfer Straße

1952
Wohnheim für berufstätige alleinstehende Industrie- und Hafenarbeiter

Wohnheim für berufstätige alleinstehende Industrie- und Hafenarbeiter

Am 16. Juli 1952 wird nach dem „Haus am Park“ der Grundstein für ein zweites Leuchtturmprojekt gelegt: Mit dem „Haus am Hafen“ entsteht am Binnenhafen ein achtstöckiges Wohnheim für berufstätige alleinstehende Industrie- und Hafenarbeiter.

Durch die besondere architektonische Gestaltung des Gebäudes mit sägeförmiger Fassade und schräg versetzten Fenstern wird das Wohnheim von der GEBAG als „neues Wahrzeichen unseres Hafens und eine Dominante für den Neuaufbau der Altstadt“ gefeiert.

BILDER RECHTS
„Haus am Hafen”, Binnenhafen

1960 

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1980

Bauen, erhalten
und verwalten

Mit den 1960er Jahren brechen „dynamische Zeiten“ an. Hohe Wachstumsraten kennzeichnen das bundesdeutsche Wirtschaftswunder: Es ist eine Zeit des Durchbruchs zur modernen Konsum- und Freizeitgesellschaft, bei fast durchgehender Vollbeschäftigung und steigendem Wohlstand. Duisburg ist es 20 Jahre nach Kriegsende gelungen, eine moderne und funktionsfähige Industrie aufzubauen.

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1960

-

1980

Doch der Enthusiasmus wird schon zu Beginn der 1970er Jahre durch wirtschaftlichen Strukturwandel und Konjunkturumbrüche gebremst.

Die Ölkrise von 1973 verstärkt das aufkommende Krisenbewusstsein der Deutschen. Die Zeit der Vollbeschäftigung ist vorbei, bis 1975 steigt die Arbeitslosigkeit auf 4,8 Prozent.

Besonders deutlich zeigen sich die Niedergangssymptome im einseitig schwerindustriell ausgerichteten Duisburg: Die Stahlproduktion sinkt, die Belegschaften fechten heftigere, aber oft vergebliche Arbeitskämpfe, und mit der Arbeitslosenquote steigen die Sozialausgaben der Stadt. Gleichzeitig folgt aus dem einsetzenden Einwohnerschwund die sinkende finanzielle Leistungskraft der Stadt.

Ein einschneidendes Ereignis bedeutet die kommunale Neugliederung Duisburgs von 1975: Zur Gesamtstadt Duisburg gehören jetzt auch die linksrheinischen Orte Baerl, Homberg, Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen sowie Walsum im Norden. Die strukturellen Probleme des Ballungsraumes Duisburgs bleiben: steigende Arbeitslosigkeit, Inflation und fehlendes Wachstum.

Problematisch entwickelt sich auch die Umweltsituation, die Werte für Feinstaubgehalt und toxische Stoffe in der Luft steigen kontinuierlich. Zu den hohen Umweltbelastungen trägt eine der populärsten Forderungen der 1960er Jahre bei: Das städtebauliche Leitbild der autogerechten Stadt setzt sich durch. Stadtautobahnen und vierspurige Schnellstraßen schlagen auch in Duisburg Schneisen der Trostlosigkeit in das Weichbild der Stadt.

BILD RECHTS
Die Stadtautobahn mitten durch Duisburg trägt u. a. zu einer hohen Luftbelastung bei.

Die Stadtautobahn mitten durch Duisburg trägt u. a. zu einer hohen Luftbelastung bei.

1961

Die GEBAG beginnt eines ihrer ersten Großprojekte: der Bau der Siedlung in Neuenkamp auf dem Grundstück an der Ottweiler Straße / In der Rheinau, dort entstehen in kurzer Zeit sechs drei- und fünfgeschossige Wohnblocks mit 114 überwiegend Zwei- bis Dreizimmerwohnungen, 69 weitere Wohnungen folgten.

1962

Großprojekt II: Mit der Grundsteinlegung für die Siedlung „Am Bruchgrabenbogen“ am 27. Juni 1962 entsteht in Huckingen im Süden Duisburgs schon die nächste Großbaustelle. Auf einem 54.000 qm großen Gelände baut die GEBAG 407 Wohnungen, verteilt auf 17 Blocks.

BILD RECHTS
Siedlung „Am Bruchgrabenbogen“

Siedlung „Am Bruchgrabenbogen“

1964

Großprojekt III: Auf dem Gelände „Am Kreyenbergshof“ entstehen 500 Wohnungen als gemeinsames Bauprojekt der GEBAG, der gewerkschaftseigenen Wohnungsbaugesellschaft „Neue Heimat“ und der Gemeinnützigen Aktiengesellschaft für Angestellten-Heimstätten (Gagfah). Die GEBAG beteiligt sich mit 234 Wohnungen.

BILD RECHTS
„Am Kreyenbergshof“

„Am Kreyenbergshof“

1965

Großprojekt V: Die GEBAG beginnt mit den Bauarbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände Neumühl. Das Gebiet der ehemaligen Zeche Neumühl wird eines der wichtigsten Projekte der folgenden Jahre. Im Zeitraum von fünf Jahren baut sie dort gemeinsam mit drei weiteren gemeinnützigen Baugesellschaften in mehreren Bauabschnitten 1.700 neue Wohnungen.

BILDER RECHTS
Die Rügenstraße (ehemaliges Zechengelände Neumühl) in den
1960er und 2020er Jahren.

Die Rügenstraße (ehemaliges Zechengelände Neumühl) in den 1960er und 2020er Jahren. (Bilder oben)

1969

Großprojekt IV: Die GEBAG beginnt mit den Bauarbeiten auf dem ehemaligen Zechengelände Neumühl. Das Gebiet der ehemaligen Zeche Neumühl wird eines der wichtigsten Projekte der folgenden Jahre. Im Zeitraum von fünf Jahren baut sie dort gemeinsam mit drei weiteren gemeinnützigen Baugesellschaften in mehreren Bauabschnitten 1.700 neue Wohnungen.

BILD LINKS UND OBEN
Der Citywohnpark war in den 1970er Jahren
eine begehrte Adresse zum Wohnen.

BILDER OBEN UND RECHTS
Der Citywohnpark soll fit gemacht werden für die Zukunft - hier eine Ansicht vor der
Modernisierung (oben) und Visualisierungen, wie es einmal aussehen soll.

1969

Großprojekt VI: Mit dem ersten Spatenstich am 4. November beginnt die Bebauung des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes „Isselhof“ in Duisburg-Großenbaum. Der Bau der ersten 114 von insgesamt 144 Wohnungen am Uhlenbroicher Weg/Am Siepenkothen bildet den Auftakt für einen neuen Schwerpunkt in der Bautätigkeit der GEBAG: In Großenbaum entstehen Wohnungen, die auf die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und Ältere zugeschnittene sind.

BILD OBEN
Bauprojekt Uhlenbroicher Weg / Am Siepenkothen

1971

„Mehr Demokratie wagen“: Die GEBAG stellt eine Satzung und Wahlordnung für Mieterbeiräte in ihren Objekten auf. Die GEBAG gilt hierbei als einer der Vorreiter in ganz Deutschland.

1972

Großprojekt VII: In unmittelbarer Nachbarschaft zum Erholungspark Biegerhof baut die GEBAG im Süden der Stadt 261 Wohnungen und eine Tiefgarage auf dem Gelände des ehemaligen Knevelshofes.

BILD OBEN
Bauprojekt Am Knevelshof 1972

1979

Zum Ende der Dekade hat die GEBAG einen neuen Schwerpunkt ihrer Bautätigkeit gefunden: der Bau von seniorengerechten Wohnungen. Ende 1979 übergibt die GEBAG insgesamt 223 „Altenwohnungen“ mit Gemeinschaftseinrichtungen ihrer Bestimmung. Zudem modernisiert die GEBAG im Rahmen des Programms „Ausbau durch Umbau“ zahlreiche Wohnungen in Siedlungen im gesamten Stadtgebiet und passt Grundrisse und Ausstattung an moderne Anforderungen an.

BILDER RECHTS
Seniorengerechte Wohnungen „Am Dickerhorst" in Buchholz damals und heute

Seniorengerechte Wohnungen „Am Dickerhorst" in Buchholz damals und heute

1979

Die Gründung der Duisburger Bau- und Verwaltungs GmbH (DBV) als Dachgesellschaft für die GEBAG und den Homberger Bauverein erfolgt. Die DBV übernimmt die Aufgaben aus dem vormaligen Generalmietvertrag der GEBAG mit der Stadt. Die GEBAG zieht in neue Räumlichkeiten an der Tiergartenstraße, wo sie bis heute (2022) ihren Hauptsitz hat.

BILD RECHTS
Die Hauptverwaltung der GEBAG im Dellviertel war früher Teil einer Margarinefabrik.

Die Hauptverwaltung der GEBAG im Dellviertel war früher Teil einer Margarinefabrik.

1980 

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2000

Aufbrüche

1980

Aufbrüche

Seit Sommer 1981 ermittelt Götz George als Tatort-Kommissar Horst Schimanski für das Fernsehen in Duisburg. Als umstrittene Polizeifigur prägt er über die Landesgrenzen hinaus den Ruf der Stadt. Tatsächlich spiegeln die Tatort-Folgen zwischen rostenden Stahlwerkskulissen und stillgelegten Zechen sichtbare Folgen des Strukturwandels: Stahlarbeiterstreiks, Arbeitslosigkeit und Armut inmitten unübersehbarer Umweltschäden.

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  2000

Landschaftspark Duisburg-Nord

Seit Sommer 1981 ermittelt Götz George als Tatort-Kommissar Horst Schimanski für das Fernsehen in Duisburg. Als umstrittene Polizeifigur prägt er über die Landesgrenzen hinaus den Ruf der Stadt. Tatsächlich spiegeln die Tatort-Folgen zwischen rostenden Stahlwerkskulissen und stillgelegten Zechen sichtbare Folgen des Strukturwandels: Stahlarbeiterstreiks, Arbeitslosigkeit und Armut inmitten unübersehbarer Umweltschäden.

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Duisburg ist schwerer als andere Ruhrgebietsstädte vom Niedergang des Montansektors betroffen. Zwischen 1974 und 1986 gehen allein in der Eisen- und Stahlindustrie 22.000 Arbeitsplätze verloren. Das Wirtschaftswachstum bleibt aus, die Arbeitslosigkeit steigt 1988 auf 17 Prozent. Steigende Sozialausgaben bei sinkenden Steuereinnahmen belasten den städtischen Haushalt enorm. Die Stadt steht vor Problemen, die dringend Maßnahmen zur Gestaltung des Strukturwandels erfordern.

Fraglos hängt die Attraktivität Duisburgs von den Anstrengungen bei Stadterneuerungsprogrammen, von Wohnungsbau und Wohnumfeldmaßnahmen ab. Große städtebauliche Schubkraft für die Duisburger City besitzt das 1989 begonnene Mammutprojekt Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher Park: Auf 800 Quadratkilometern werden mit landschaftsplanerischen Mitteln ökologisch, wirtschaftlich und kulturell zukunftsfähige Nutzungskonzeptionen für das Ruhrgebiet geschaffen.

Duisburg beteiligt sich mit dem ambitionierten Projekt „Landschaftspark Duisburg-Nord“ auf dem Gelände des 1985 stillgelegten Thyssen-Hochofenwerks in Meiderich. Im Rahmen der IBA Emscher Park wird ab 1989 auch der Innenhafen revitalisiert und zu einem „Kultur- und Dienstleistungsstandort“ umgewandelt.

BILD RECHTS
Landschaftspark Duisburg-Nord

1981

Die GEBAG schließt sich dem kommunalen Arbeitgeberverband Nordrhein-Westfalen an; für die 73 Beschäftigten gelten die Tarife des öffentlichen Dienstes. 1981 besitzt und verwaltet die GEBAG mit 12.762 Wohnungen rund fünf Prozent des Gesamtbestandes der Stadt.

1983

Das erste Mietermagazin erscheint, mit zunächst zwei Ausgaben pro Jahr.

BILD RECHTS
„Wohnen bei der GEBAG" - unter diesem Titel erschien im Herbst 1983 das erste Mietermagazin.

„Wohnen bei der GEBAG" - unter diesem Titel erschien im Herbst 1983 das erste Mietermagazin.

1990

Am 1. Januar 1990 wird das Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz aus dem Jahr 1940 aufgehoben. Damit enden für die GEBAG Steuerbefreiungen, gleichzeitig entfallen Beschränkungen und bisherige Bindungen an das Gemeinnützigkeitsgebot. Die Gemeinnützigkeit behält die GEBAG jedoch noch ein weiteres Jahr bei, um die interne Organisationsstruktur den neuen Gegebenheiten anzupassen. Der Name GEBAG soll jedoch weiterhin bestehen bleiben, auch ohne Gemeinnützigkeit.

„Wir platzen aus allen Nähten!“: Die Hauptverwaltung der GEBAG wird im gleichen Jahr erweitert – es entstehen 1.000 Quadratmeter Bürofläche und PKW-Stellplätze.

BILD RECHTS
Ansicht der Hauptverwaltung in der Tiergartenstraße nach Erweiterung

Ansicht der Hauptverwaltung in der Tiergartenstraße nach Erweiterung

1992

Die GEBAG beteiligt sich zu 50 % an der „Haus-Ruhrort-Verwaltungs- und Vermietungsgesellschaft mbH & Co. KG“, die das „Tausendfensterhaus“ kernsaniert und einer neuen Nutzung zuführt.

1994

Der Bau des Musical-Theaters am Marientor für die Dauer-Aufführung von „Les Misérables“ beginnt. Die GEBAG ist maßgeblich beteiligt: Sie hält 49 Prozent am Musical Theater Duisburg. Der Betrieb wird Ende des Millenniums eingestellt.

1995

Die GEBAG beteiligt sich an der Revitalisierung des Innenhafens: In zwei Bauabschnitten entstehen bis zum Jahr 2000 147 Eigentumswohnungen entlang einer künstlichen Grachtenlandschaft.

BILDER RECHTS
Bebauung am Innenhafen

1997

Auch Kindergärten gehören mittlerweile verstärkt zum Portfolio der GEBAG: Bis 1997 baut die Wohnungsgesellschaft 17 Kindergärten, teilweise verbleiben diese in ihrem Bestand.

1998

Am 26. Mai übernimmt die GEBAG zunächst die von der Stadt Duisburg gehaltenen Geschäftsanteile an der Duisburger Bau- und Verwaltungs GmbH (DBV), der Wohnbau Dinslaken GmbH und der Grafschaft Moers Siedlungs- und Wohnungsbau GmbH. Ein halbes Jahr später gründet die GEBAG die „Bau- und Verwaltungsgesellschaft Tiergartenstraße Duisburg mbH“, mit der die GEBAG als persönlich haftender Gesellschafter für die DBV & Co. Immobilien KG auftritt. Ein Jahr später findet im Rahmen einer vertraglichen Vereinbarung die Verschmelzung der DBV mit der GEBAG statt.

2000

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2022

Herausforderungen,
Krisen und ein gutes Ende

2001 zählt Duisburg zu den schrumpfenden Städten. Besserverdienende wandern weiter an die Peripherie ab, in den Wohnquartieren schreiten soziale Entmischung und Leerstand voran. Stets liegt die Arbeitslosenquote weit über dem Bundesdurchschnitt: 2005 steigt sie auf 17,7 Prozent an.

Keine noch so düstere Prognose bewahrheitet sich, denn das Schicksal Duisburgs ist keineswegs unwiderruflich mit dem Niedergang der Montanindustrie verbunden. Mit der zu einem Drittel der Stadt und zu zwei Dritteln dem Land NRW gehörenden Duisburger Hafen AG und ihren Tochtergesellschaften, der Duisport-Gruppe, gelingt der Strukturwandel durch die Entwicklung und Vermarktung von Industriebrachen und den Ausbau von Containerterminals.

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2000

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2022

Keine noch so düstere Prognose bewahrheitet sich, denn das Schicksal Duisburgs ist keineswegs unwiderruflich mit dem Niedergang der Montanindustrie verbunden. Mit der zu einem Drittel der Stadt und zu zwei Dritteln dem Land NRW gehörenden Duisburger Hafen AG und ihren Tochtergesellschaften, der Duisport-Gruppe, gelingt der Strukturwandel durch die Entwicklung und Vermarktung von Industriebrachen und den Ausbau von Containerterminals.

Mehrere Hundert Unternehmen siedeln sich im Hafenbereich an. Duisburg entwickelt sich als Endpunkt der „Neuen Seidenstraße“ Chinas zum bedeutenden Logistiknotenpunkt und größten Binnenhafen Europas.

Um den Strukturwandel zu befördern, setzt die Stadt nicht nur auf wachstumsorientierte Konzepte: Der 200 Hektar große Sportpark im Süden Neudorfs wird nach den 2006 begonnenen Erweiterungen zu einem der größten und facettenreichsten Sport- und Erholungsgebiete Deutschlands ausgebaut.

BILD RECHTS
Sportpark Wedau

2000

Die GEBAG erwirbt das Gelände der ehemaligen „Glamorgan-Barracks“-Kaserne am Neuenhof in Wanheim. Für die Bebauung wird ein Architekten-wettbewerb durchgeführt. Vorgesehen ist eine unterschiedliche Nutzung mit Einfamilienhäusern, Mietwohnungen, Bungalows und Mehr-Generationen-häusern. Das Projekt wird 2019 schließlich beendet, seither ist auch das GEBAG-Servicebüro Süd vor Ort.

BILD RECHTS
Die Punkthäuser bildeten 2019 den Abschluss des Projekts „Wohnpark Neuenhof".

Die Punkthäuser bildeten 2019 den Abschluss des Projekts „Wohnpark Neuenhof".

2001

Die GEBAG kauft das Theater am Marientor, nachdem „Les Misérables“ das Theater verlassen hat, gibt es wechselnde Programme. Erste Verkaufsbemühungen gibt es 2008, schlussendlich kann das am Ende größtenteils leerstehende Gebäude erst 2015 verkauft werden.

2002

Zum Jahresende verschmilzt die GEBAG mit dem Homberger Bauverein, der Bestand der GEBAG beträgt zum 1. Januar 2003 insgesamt rund 16.000 Einheiten.

2009

Das beherrschende Thema der kommenden Jahre: der Erweiterungsbau der Küppersmühle. Im Februar 2009 stimmt der GEBAG-Aufsichtsrat der Realisierung des mit 25 Millionen Euro veranschlagten Projektes zu. Die Planung des Architektenbüros Herzog & de Meuron ist ebenso kreativ wie einmalig: Ein freischwebender Kubus soll nach Fertigstellung auf dem Silogebäude der Küppersmühle thronen.

Die Ursache für das folgende Baudesaster liegt neben der Missachtung des Aufsichtsrats-Beschlusses zum Vertragsrücktritt seitens des Vorstandes auch an einer zuvor erteilten Fertigstellungsgarantie gegenüber Geldgebern und Partnern gegeben worden war. Schon bald erlangt der Stahlkubus bis über die Grenzen der Stadt hinaus traurige Berühmtheit und die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Für eine Schadensbegrenzung ist es aber zu spät: Die Mehrkosten liegen bereits im zweistelligen Millionenbereich, da auch Drittunternehmen Insolvenz anmelden. Als „Sanierungs-Manager“ übernimmt Jurist Dr. Utz Brömmekamp zum 1. Januar 2012. Vor ihm liegt ein mehrjähriger Verhandlungsmarathon mit Investoren, Gläubigerbanken und der Stadt. Im September 2013 wird eine für die GEBAG mit Erleichterung aufgenommene Vereinbarung geschlossen: Das Kunstsammlerehepaar Ströher erwirbt das Grundstück und finanziert den Erweiterungsbau aus eigener Tasche, der Museumsbetrieb wird von der Stiftung Kunst und Kultur übernommen.

2011

Die GEBAG wird von der Aktiengesellschaft zur GmbH.

2014

Die Küppersmühle ist veräußert und die Krise damit abgewendet, die Geschäftsführung übernimmt zum 1. September Bernd Wortmeyer.

BILD RECHTS
Bernd Wortmeyer leitet seit 2014 die Geschicke der GEBAG.

Bernd Wortmeyer leitet seit 2014 die Geschicke der GEBAG.

2015

Fokus auf den Menschen: Die GEBAG beginnt mit einer neuen Abteilung ihre umfassende Arbeit im Bereich Sozial- und Quartiersmanagement.

2016

Erste Schritte in Sachen Flächenentwicklung: Die Stadt beauftragt die GEBAG mit der Erschließung und Vermarktung des Gebiets „Am Alten Angerbach“ in Huckingen.

BILD OBEN
Eine fünfgruppige Kita geht ab Herbst 2022 in Betrieb.

2017
MERCATORVIERTEL

Die GEBAG entwickelt im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags für die Stadt die Fläche des „Mercatorviertels“.

THEISEN

Im gleichen Jahr kauft die GEBAG das drei Hektar große Gelände der Theisen-Kabelwerke in Hochfeld.

6-SEEN-WEDAU

Außerdem auf der Agenda: Der Ankauf der 60 Hektar großen Fläche „6-Seen-Wedau“, wo im größten Stadtentwicklungsprojekt Nordrhein-Westfalens rund 3.000 Wohneinheiten entstehen sollen.

2018

Großer Knall im Herbst: Die GEBAG kauft das knapp 30 Hektar große Grundstück „Am Alten Güterbahnhof“, das bundesweit als Ort der Loveparade-Katastrophe 2010 traurige Berühmtheit erlangt hat. Das Projekt wird nach dem städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb im Jahr 2020/2021 als „Duisburger Dünen“ fortgeführt.

2019
Vierlindenhöfe

Der Bau der ersten Klimaschutzsiedlung der GEBAG, die „Vierlinden-Höfe“ in Walsum, beginnt. Fertigstellung ist im Frühjahr 2022.

Wedau-Nord

Im gleichen Jahr erwirbt die GEBAG die sich nördlich an 6-Seen-Wedau anschließende Fläche Wedau-Nord, wo künftig ein Technologie-Quartier entstehen soll.

2022

Die GEBAG feiert ihr 150-jähriges Bestehen – und ist damit eine der ältesten Wohnungsgesellschaften Deutschlands.

AUSBLICK

“Wir hoffen, wir konnten Sie auf spannende Weise durch die lange Geschichte der GEBAG führen.

Vielleicht begleiten Sie uns auch mit Interesse in die Zukunft, in der wir uns mit der neuen Urbanität auseinandersetzen und uns mit der Frage beschäftigen: „Wie soll die Stadt von morgen aussehen?“ Was macht eine smarte, nachhaltige und resiliente Entwicklung denn aus und wie lautet die Antwort auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimaschutz und der Mobilitätswende? Und letzten Endes: Wie funktioniert die Verbindung von Wohnen und Arbeiten und der Austausch von Wissenschaft und Wirtschaft? Fragen, die es im Laufe der nächsten Jahre zu beantworten gilt. Ich darf Ihnen versichern: Es bleibt spannend.”

Bernd Wortmeyer | Geschäftsführer der GEBAG

AUSBLICK

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